23
November
2018
|
15:59
Europe/Amsterdam

Batteriespeicher weckt internationales Interesse

Die Gruppe aus internationalem Fachpublikum besichtigte den Batteriespeicher in Gödenroth.

  • Besucher verschiedener Nationen besichtigen DESIGNETZ-Projekt in Gödenroth

Dienstagmittag, 14.00 Uhr: die Nervosität und die Aufregung bei Achim Schneider, Netzplaner beim innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz und DESIGNETZ-Projektleiter für die Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis, steigen. Denn im Rahmen des EU-Projektes „Local Energy Communities“ besichtigte eine Gruppe Kommunaler Vertreter aus Irland, Schweden und Norwegen über die Agentur der Erneuerbaren Energien Berlin vergangene Woche den Batteriespeicher in Gödenroth.

Den Kontakt zu Schneider konnte die Agentur über den Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises, Frank-Michael Uhle, herstellen. Der Kreis, als Vorreiter in Sachen Energiewende war hier genau der richtige Ansprechpartner. Denn er produziert, gemessen an seinem Gesamtverbrauch, allein 300 Prozent Strom aus Wind, Sonne und Biomasse. Innerhalb von 28 Jahren hat er seine CO2-Emissionen in den Sektoren Wärme, Strom und Abfall von 680.066 bilanziell auf null Tonnen gesenkt. Damit ist er deutschlandweit einer der ersten Null-Emissions-Landkreise im sogenannten stationären Bereich. Die internationale Gruppe befasst sich im Rahmen des EU-Projekts „Local Energy Communities“ ebenfalls mit der Entwicklung von Energie- und Klimaschutzkonzepten für die Energieversorgung in abgelegenen Kommunen und Siedlungen unter Einbindung lokaler Unternehmen. Mithilfe von Erfahrungs- und Wissensaustausch sollen so Pilotprojekte in den Ländern umgesetzt werden. Hier kommt der Batteriespeicher und die Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis ins Spiel. Im Projekt DESIGNETZ wird derzeit die Blaupause für die Energiewende entwickelt. Dazu wird ein Rahmen geschaffen, der die erneuerbaren Energien optimal in das Energiesystem integriert und gleichzeitig Netzausbau vermeidet.

Bevor sich die knapp 40 Interessierten den Batteriespeicher in Gödenroth hautnah ansehen konnten, informierte Schneider sie über das Projekt DESIGNETZ sowie über die Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis und stellte die einzelnen Pilotprojekte (den Smart Operater in Kisselbach, die Windheizungen Simmern, die Batteriespeicher in Haushalten, sowie die Batteriespeicher an der Rhein-Hunsrück Entsorgung und in Gödenroth) innerhalb der Energiewabe vor. Hierbei wurde Schneider von seinem Kollegen Michael Milbradt, Leiter für das Teilprojekt Speicher der Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis und Frank-Michael Uhle, unterstützt.

In kleinen Gruppen konnte die Delegation im Anschluss den Speicher besichtigen. Schneider erklärte: „Der Speicher verfügt über eine Leistung von 2,5 Megawatt und hat eine Kapazität von vier Megawattstunden. Er soll Stromspitzen durch Zwischenspeicherung abfedern und eine verbesserte Nutzung von Erneuerbarer Energie ermöglichen“. „Der komplette Speicher besteht insgesamt aus vier Containern. Einem Mess- und Analyseraum, einer Übergabestation, dem Umrichter und dem Batterie-Container. Im Batterie-Container sind insgesamt 592 Batteriemodule mit jeweils 22 Batteriezellen verbaut. Ein Batteriemodul entspricht circa 1.500 Handy Akkus. Die Gesamtkapazität des Speichers von 4000 Kilowattstunden ist ausreichend, um zum Beispiel 400 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen“, führte Schneider während der Besichtigung weiter aus.