Trier,
08
März
2021
|
17:14
Europe/Amsterdam

Die Heizung in der Turnhalle aus der Ferne im Blick

  • Westenergie startet Pilotprojekt zur Fernüberwachung technischer Anlagen in zehn kommunalen Liegenschaften in der Verbandsgemeinde Trier-Land
  • Testphase läuft bis September 2021
  • Wartung und Störungsbehebung von zentralem Standort

Für die Mitarbeiter von Verwaltungen gehört der Betrieb von kommunalen Gebäuden wie Turnhallen, Schulen und Feuerwehrhäusern zum routinierten und arbeitsintensiven Alltagsgeschäft. Die Bewirtschaftung und die Störungsbehebung von technischen Anlagen wie zum Beispiel von Heizungen und Aufzügen vor Ort macht in vielen Gemeinden stets viel Arbeit, ebenso das Ablesen und Bedienen von Pumpen, Strom-, Gas- und Wasserzählern sowie die Wartung und Überwachung von weiteren Komponenten wie Solaranlagen oder von Stromspeichern.

Daher gewinnen alternative und internetbasierte Konzepte mit Möglichkeiten zur zentralen Fernwartung auch für das Gebäudemanagement von Verwaltungen immer mehr an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund haben der Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter Westenergie und die Verbandsgemeinde Trier-Land auf Initiative von Bürgermeister Michael Holstein jetzt gemeinsam das Pilotprojekt „Digitaler Heizungskeller“ gestartet, mit denen die Verwaltungsmitarbeiter Zähler und technische Anlagen von kommunalen Liegenschaften im Verwaltungsgebiet herstellerunabhängig in Echtzeit überwachen und steuern können – und zwar direkt von einem zentralen Standort in der Verwaltung oder sogar von einem mobilen Endgerät aus.

„Wenn in der Turnhalle zum Beispiel vergessen wurde, am Wochenende die Heizung abzustellen, so lief diese normalerweise bis zur nächsten Gruppe und manchmal über Stunden oder Tage weiter. Mit einem internetbasierten Gebäudemanagement können solche unnötigen Heizphasen frühzeitig erkannt, gezielt und schnell per Fernwartung behoben werden“, erklärte Bürgermeister Holstein. „Dies ist nur einer der zahlreichen Vorteile, welche die neuartigen internetbasierten Gebäudemanagement-Systeme gerade Verwaltungen mit Gebäuden in verschiedenen Gemeinden versprechen. Von diesem Nutzen wollen wir als moderne Verwaltung für unsere Liegenschaften profitieren und das Gebäudemanagement zukünftig weiterentwickeln und ausbauen!“

Michael Arens, Leiter der Region Trier bei Westenergie, erklärte weiter: „Unser System kann automatisch alle Wärmemengen wie auch Strom-, Gas- und Wassermengen per Stichtag zentral aus den Liegenschaften herauslesen. Somit entfällt das manuelle Ablesen der Wärmezähler und auch Übertragungsfehler werden ausgeschlossen. So wird der Jahresabschluss für die Verwaltung erleichtert. Außerdem bieten die Daten die Möglichkeit, die Einsparmöglichkeiten bei Anlagen in den Gebäuden auf einfache Art zu vergleichen.“

Das Pilotprojekt „Digitaler Heizungskeller“ ist nach dem Einbau der technischen Infrastruktur ab sofort in den Live-Betrieb gestartet. Die Testphase dauert bis Ende September 2021 an. Der Pilotbetrieb umfasst im ersten Schritt die Anbindung von insgesamt 10 kommunalen Liegenschaften im gesamten Verwaltungsgebiet. Hierbei handelt es sich um die Feuerwehrgerätehäuser in Aach und Trierweiler, die Grundschulen in Kordel, Newel, Ralingen und Welschbillig, die Turnhallen an den Grundschulen in Trierweiler und Welschbillig und das Verwaltungsgebäude in der Gartenfeldstraße in Trier. Zurzeit werden in den aufgezählten Liegenschaften die Heizsysteme, also die Heizung selbst und die dazugehörigen Komponenten (z.B. Pumpen), überwacht.

In einem ersten Schritt erhebt das Gebäudemanagement-System Daten wie zum Beispiel die Außentemperatur, die Vorlauftemperatur, die Heizkurven, den Verlauf der Warmwassertemperatur von Heizungen aus den Liegenschaften. Zudem erzeugt das System bei Störungen automatisch E-Mails, die dem Entstördienst der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden können. Zwei Mitarbeiter der Verwaltung aus dem Bereich Gebäudemanagement haben zunächst Zugriff auf das System und können im Testbetrieb Erfahrungen mit der Plattform sammeln. Die Kosten des Pilotprojektes liegen bei ca. 13.000 Euro und werden im Pilotbetrieb komplett von Westenergie getragen.

„Alle vorhandenen Daten aus den kommunalen Liegenschaften stehen über das Internet zur Verfügung. Weiterhin sind die Erweiterungsmöglichkeiten und die Potentiale der Technologie zur Fernsteuerung weiterer technischer Anlagen gewaltig. Deswegen freuen wir uns, dass wir die Verbandsgemeinde Trier-Land als Partner des Pilotprojektes gewinnen können, um unser Produktangebot zur Fernsteuerung kommunaler Liegenschaften im Praxisbetrieb weiter zu optimieren“, fasst Marco Felten, Kommunalmanager von Westenergie in der Region Trier, zusammen.