05
September
2017
|
00:00
Europe/Amsterdam

Eifelkreis Bitburg-Prüm ist Teil des vielfältigsten Energiewendeprojekts Deutschlands

  • DESIGNETZ entwickelt die Blaupause für eine erfolgreiche Energiewende
  • Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch von Energie bereits auf lokaler Ebene
  • Teilprojekt Smart Country erforscht die Nutzung von Flexibilitäten zur Optimierung des Stromnetzes

Immer mehr Strom wird in Zukunft aus erneuerbaren Energien gewonnen. Bereits heute gibt es in Deutschland mehr als 1,6 Mio. dezentrale Erzeugungsanlagen, die grünen Strom aus Windkraft, Sonnenenergie oder Biogas ins Netz einspeisen. Davon sind 95 % der Anlagen an das Verteilnetz angeschlossen. Zu manchen Tageszeiten erzeugen diese Anlagen schon heute mehr Strom als benötigt wird. Wenn aber der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, decken sie nur wenige Prozent des Bedarfs ab. Außerdem floss der Strom früher quasi wie auf einer Einbahnstraße ›von oben nach unten‹. Er wurde in wenigen Großkraftwerken erzeugt, über das Übertragungsnetz transportiert und mit Hilfe des Verteilnetzes zu den einzelnen Verbrauchern weitergeleitet. Mit der Energiewende wird dieses System nun auf den Kopf gestellt. Der Strom fließt immer häufiger auch ›von unten nach oben‹. Auf der Einbahnstraße kommt es zum Gegenverkehr. Für diese Herausforderungen werden neue intelligente Energiesysteme benötigt.

Aus diesem Grund wurde im Januar 2017 das Projekt DESIGNETZ gestartet. Designetz ist eines von fünf Schaufenstern des BMWi-Förderprogramms SINTEG (Schaufenster intelligente Energie-Digitale Agenda für die Energiewirtschaft). Mit DESIGNETZ entwickelt der Energieversorger innogy gemeinsam mit 45 Partnern die Bauanleitung für eine erfolgreiche Energiewende. Kerngedanke ist der Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch von Energie bereits auf lokaler Ebene. Aus 30 einzelnen Bausteinen wie smarten Verteilnetzen, Energiespeichern oder digitalen Steuerungen wird ein innovatives Gesamtkonzept gebildet. Eva Wagner, Projektleiterin von DESIGNETZ bei innogy, erklärt: „Die Bundesregierung hat ehrgeizige Klimaziele festgelegt: Bis zum Jahr 2035 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung 55 bis 60 Prozent betragen. Ziel von DESIGNETZ ist es, den dafür notwendigen Rahmen zu entwickeln. So wollen wir die Energiewende zum Erfolg führen. Mit DESIGNETZ schaffen wir die Voraussetzungen für die klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung von morgen.“

Einen wichtigen Baustein zum Gesamterfolg von DESIGNETZ leistet auch der Eifelkreis Bitburg-Prüm als einer von insgesamt 30 Standorten. Hier ist das Projekt Smart Country angesiedelt, aus dem der sogenannte Mittelspannungslängsregler nun in DESIGNETZ integriert wird. Ziel ist es zu erforschen, wie das bestehende Verteilnetz mit der immer größer werdenden Zahl von dezentralen Erzeugungsanlagen in Einklang gebracht werden kann. Hierzu werden unter Führung von innogy die praktische Erprobung und die wirtschaftlich-technische Bewertung solcher Netzkonzepte erprobt.

Dr. Joachim Streit Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm betonte: „Wir freuen uns, Teil dieses wichtigen Projekts zu sein. In der Eifel haben wir schon immer auf nachhaltige Energieversorgung gesetzt. Der Mittelspannungsregler zeigt in einmaliger Form, wie erneuerbare Energien aus unserer Region stabil zu den Verbrauchern in die Städte gelangen. Die Zukunft der Energieverteilung vor Ort mitzugestalten, darauf sind wir hier besonders stolz. Wir im Eifelkreis Bitburg-Prüm bauen auf die Innovationskraft der Energiewende.“

„Mit dem Mittelspannungsregler verfügen wir über ein innovatives Betriebsmittel, um die Energiewende mit wirtschaftlichen Lösungen zu gestalten. So werden wir den Herausforderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf dem Land besser gerecht und verfügen über eine echte Alternative zum Netzausbau“, ergänzte Jürgen Stoffel, Leiter des Regionalzentrums Trier der Westnetz, dem Verteilnetzbetreiber von innogy.