17
Mai
2018
|
14:55
Europe/Amsterdam

Energie erlebbar machen: Grundschüler bauen und besichtigen Wasserkraftwerk

Theorie und Praxis: die Klasse 4a der Geschwister-Scholl-Schule Wallhausen vor dem Wasserkraftwerk Niederhausen und mit ihrem Gastlehrer Uwe Allekotte, Projektleiter beim innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz.

  • Klasse der Geschwister-Scholl-Schule besucht Kraftwerk Niederhausen

  • Model im Unterricht

„Woraus wird Energie gewonnen?“, „Wie funktioniert Energieumwandlung?“, „Wie kommt der Strom in die Steckdose?“ oder „Wie wird Strom erzeugt?“ - Diese und viele weitere Fragen konnte Uwe Allekotte, Projektleiter beim innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz, während seines Energieunterrichts in der Klasse 4a der Geschwister-Scholl-Schule Wallhausen beantworten. Über die Plattform 3malE haben Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, ihre Klasse für den Energieunterricht anzumelden. Zwei Tage verbrachte Allekotte mit den Jungs und Mädels - zuerst besuchte er sie im Unterricht, an einem anderen Tag besichtigte er zusammen mit der Klasse das Wasserkraftwerk in Niederhausen, Eigentümer ist die RISE GmbH. Dabei konnten die Kids einiges Lernen und hatten viel Spaß dabei.

Ein Montagmorgen, der für die Klasse nicht alltäglich ist: In vier Schulstunden war jede Menge Zeit, um mit den Kindern über Energie zu sprechen. Allekotte brachte eine kleine Broschüre zum Thema „Energie erlebbar machen“ mit. Zusammen im Morgenkreis hatten die Kinder die Möglichkeit Fragen zu stellen. Der „Lehrer auf Zeit“ sprach mit ihnen über verschiedene Inhalte zum Thema Energie und auch darüber, wie gefährlich Strom sein kann. Und dann ging es ans Eingemachte. Damit die Jungs und Mädels das Thema Energie hautnah erleben konnten, brachte Allekotte kleine Baukästen mit. Ähnlich wie bei Lego durften die Kinder hier ihr eigenes kleines Wasserkraftwerk aufbauen. Alle konnten es kaum abwarten loszulegen. In kleinen Teams bauten sie das Kraftwerk zusammen. Zuerst die Pumpe, den Wasserbehälter und den Druckluftbehälter. Allekotte und der Lehrer der Klasse, Jan Mück, standen den Kids beim Aufbau zur Seite. Nachdem die Schläuche angeschlossen waren, ging es mit dem Zahnrad, welches später den kleinen Generator antreibt, weiter. Nun musste noch der Stromkreislauf geschlossen werden. Danach konnten die Grundschüler ihr selbst aufgebautes Kraftwerk testen. Mit Muskelkraft wurde die Pumpe betrieben, welche das Wasser vom Behälter in den Druckluftbehälter pumpt. Von hier läuft das Wasser durch das Zahnrad - dieses treibt den Generator an. Wenn alles richtig angeschlossen war, leuchtete ein rotes Lämpchen. Schon nach kurzer Zeit waren Jubelschreie in der Klasse zu hören und die ersten Lämpchen leuchteten. Zum Abschluss der Schulstunde setzten sich alle nochmal kurz zusammen, um das Erlebte zu besprechen. Die Kids erklärten mit ihren eigenen Worten die Funktion des Kraftwerks.

Nur zwei Tage später durften die Schüler gemeinsam mit Uwe Allekotte das Wasserkraftwerk in Niederhausen besichtigen. Mit dem Bus ging es von der Schule aus ans Kraftwerk. Dort angekommen, staunten die Kinder nicht schlecht über den Stausee. Hier wird die Nahe angestaut, um das Wasser über einen extra für das Kraftwerk angelegten, 760 Meter langen Kanal, ans Kraftwerk zu leiten. Am Wasserkraftwerk angekommen, wartete bereits Bernd Gumm, Anlagenbereichsleiter beim innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz, um ihnen die Anlage zu zeigen. Nach einer kurzen Frühstückspause startete die Klasse die Besichtigung im Steuerungsraum. Im Kraftwerk gibt es zwei Turbinen (eine große und eine kleine) mit getrennten Steuerungen. Die Jungs und Mädchen waren sehr interessiert und stellten viele Fragen. So wollte zum Beispiel eins der Mädchen wissen: „Wo sind denn alle Arbeiter?“. Gumm erklärte, dass nicht nur das Wasserkraftwerk in Niederhausen betrieben werden muss, sondern auch die Umspannanlagen im Umkreis, wie zum Beispiel in Waldböckelheim und Bad Kreuznach von den Kollegen betrieben werden und die Monteure aktuell alle in der Region unterwegs sind. Von der Turbinenhalle ging die Besichtigung weiter ins Freie, zum Rechen. Hier läuft der Kanal ans Kraftwerk. Mit einem Höhenunterschied von etwas mehr wie sechs Meter fließt das Wasser von oben durch die Turbinen und läuft später wieder in die Nahe. Die Höhe wird benötigt, um die Turbinen anzutreiben. Mit einem elektrischen Rechen wird der Kanal von Müll und Holz befreit. Dieser wird gesammelt und regelmäßig mit einem LKW abtransportiert und entsorgt. Von leeren Getränkekisten, über Pfandflaschen, Eimern oder Plastik haben die Mitarbeiter hier schon so einiges aus dem Wasser gezogen. Zum Ende der Besichtigung ging es in die Umspannanlage. Gumm erklärte den Schülern die Funktionen der einzelnen Teile und die Kinder hatten auch hier die Möglichkeit Fragen zu stellen. Zum Abschluss des Ausflugs erhielten alle Jungs und Mädels eine kleine Erfrischung sowie einen Lenkdrachen. Als Dankeschön für den tollen Unterricht und die interessante Führung durch das Wasserkraftwerk erhielt Uwe Allekotte einen großen Applaus von der Klasse.

Online unter www.3male.de gibt es zahlreiche Informationen und Möglichkeiten für Schulen, Kindergärten oder Eltern um den Kindern das Thema Energie näher zu bringen. Von Materialien für Schulen, die altersgemäß zusammengestellt sind, über Experimentierkoffer zur kostenlosen Ausleihe, Energietheater, Energieunterricht, oder Bastelsets, Malbücher, Lernspiele und Energieposter - hier finden Interessierte jede Menge Energie-Impulse, um Kinder und Jugendliche auch praktisch für Energie zu begeistern.