04
Juli
2019
|
14:48
Europe/Amsterdam

Glasfaser mit Licht beschaltet

Die CDU-Landtagsabgeordneten Christian Fühner und Bernd-Carsten Hiebing, CDU-Bundestagsmitglied Albert Stegemann, Staatssekretär Stefan Muhle, Landrat Reinhard Winter, innogy-Bereichsvorstand Bernd Böddeling, innogy TelNet-Geschäftsführer Carsten Lagemann und Dezernent Michael Steffens (v. l.) nahmen symbolisch per Buzzer den Glasfaseranschluss im Heimathaus Teglingen in Betrieb.

  • Landkreis Emsland: Erster Breitband-Anschluss geht im Ausbaugebiet Mitte in Betrieb

Eine wesentliche Etappe konnte der Landkreis Emsland beim Breitbandausbau nehmen: Im Raum Meppen-Teglingen wurde der erste Glasfaseranschluss von rund 5000 bereits erstellten Hausanschlüssen „mit Licht beschaltet“, also in Betrieb genommen. Noch in diesem Juli sollen insgesamt weitere rund 1000 Hausanschlüsse aktiviert werden können, kündigt die für den Ausbau in Mitte und Süd zuständige innogy SE an.

Im Heimathaus Teglingen nahmen Landrat Reinhard Winter, Staatssekretär Stefan Muhle vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Bernd Böddeling, Bereichsvorstand Kommunen/Beteiligungen der innogy SE, und Carsten Lagemann, Geschäftsführer der innogy TelNet GmbH, die Freischaltung gemeinsam mit weiteren Gästen aus Politik und Verwaltung für das Heimathaus vor. Der Veranstaltungsort in Teglingen, der nun mit schneller Glasfaser ausgestattet wurde, sei Ausdruck für die Digitalisierung des ländlichen Raums, betonte Winter. „Wir kommen damit unserer Aufgabe nach, die in der Daseinsvorsorge notwendigen Güter und Dienstleistungen an jedem Ort bereit zu stellen“, so Winter. Dazu zähle wie beispielsweise die Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung auch das Internet.

„Schnelles Internet ist ein zentraler Standortfaktor sowohl für Familien als auch für Gewerbetreibende und Industrie. Daher schließt innogy insbesondere Städte und Gemeinden im ländlichen Raum an das Glasfasernetz an, Regionen, die noch vielfach unterversorgt sind. Wir freuen uns, dass der Breitbandausbau im Emsland, unserem derzeit größten Projekt, heute einen weiteren Meilenstein erreicht hat“, so Bernd Böddeling.

Staatssekretär Muhle kündigte an, die Verfahren und Strukturen bei der Förderung weiter zu vereinfachen. Hierfür seien auch wichtige Impulse aus dem Landkreis Emsland gekommen. Das Emsland habe sich früh beim Breitbandausbau auf den Weg gemacht. „Was die Digitalisierung angeht, können wir von den Emsländern lernen“, lobte er.

Seit Frühjahr 2018 läuft das flächendeckende Breitbandausbauprojekt im Landkreis Emsland. Im Norden wird es von der Telekom AG umgesetzt. Es umfasst kreisweit fast 12.000 Glasfaseranschlüsse und eine neu gebaute Trassenlänge von insgesamt mehr als 1900 km. Bund und Land bezuschussen den kreisweiten Ausbau, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, mit insgesamt rund 33 Mio. Euro bei einer Wirtschaftlichkeitslücke - dem Delta zwischen Förderung und tatsächlichen Investitionen - von 63 Mio. Euro. Den verbleibenden Rest von rund 30 Mio. Euro bringen der Landkreis Emsland und die 19 emsländischen Kommunen auf.

In der Mitte und Süd, wo nun der erste Glasfaseranschluss in Betrieb geht, werden dabei zum Ende des Projektzeitraums etwa 1600 km Trasse gebaut und rund 10.000 Hausanschlüsse fertiggestellt sein. Etwa 790 Verteilerschränke werden bis dahin aufgestellt worden sein.

Um eine ausdrücklich flächendeckende Versorgung mit Glasfaser zu erreichen, geht der Landkreis Emsland mit weiteren Förderprogrammen des Bundes einen zweiten Schritt im Breitbandausbau. Im Mittelpunkt stehen dabei der weitere Ausbau eines zukunfts- und hochleistungsfähigen Breitbandnetzes in Gewerbe- und Industriegebieten sowie Häfen. Weiterhin gibt es ein Bundes-Sonderprogramm für Schulen und Krankenhäuser. Da die Schulen bereits durchweg versorgt sind, ergab sich lediglich Bedarf bei drei Krankenhäusern.

Darüber hinaus wurden rund 1.940 Privatkundenadressen ermittelt. Hierbei ist von einer Wirtschaftlichkeitslücke in Höhe von etwa 36,6 Mio. Euro auszugehen. Bei den rund 1.530 Gewerbebetrieben im Emsland ergibt sich eine Wirtschaftlichkeitslücke von etwa 12,5 Mio. Euro. Der Eigenanteil für den Landkreis Emsland zur Durchführung des Breitbandausbaus wird sich auf rund 17,65 Mio. Euro belaufen. „Die Finanzierung des Projekts kann nur mit Hilfe erheblicher Bundes- und Landesfördermittel gelingen, um die ich an dieser Stelle intensiv werben möchte“, sagte Winter an die Vertreter von Bund und Land gerichtet.

Er kündigte an, dass mit Abschluss aller Projekte Ende 2021 im Landkreis Emsland die so genannten weißen Flecken (unter 30 Mbit/s) in der Breitbandversorgung von über 27.800 (Stand Mai 2015) auf null heruntergefahren und die Zahl der Glasfaseranschlüsse diametral dazu von 5500 (Stand Dezember 2015) auf 58.000 heraufgesetzt würden. „Insgesamt über 110 Mio. Euro werden wir dafür am Ende ausgegeben haben“, sagte Winter.