20
Mai
2019
|
13:59
Europe/Amsterdam

Historische Turmstation erhält neue Aufgabe

Harald Frinken, Netzplaner beim innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz, Heinz Berres, Ingenieurbüro Berres, Bürgermeister Arnold Grings und der Beigeordnete Winfried Erbes (v. l.) vor der umgestalteten Transformatorenstation in Laudert.

  • Ortsgemeinde übernimmt alte Transformatorengebäude

  • Abenteuerspielplatz inklusive Rutschen-Turm eingeweiht

Kinder werden die neue Rutsche samt Abenteuerspielplatz in Laudert lieben. Zunächst gilt es, die circa acht Meter Höhe im Turm zu überwinden, um dann mit einem lauten „Huiii“ den Rutschen-Spaß, von der obersten der beiden Rutschen, genießen zu können. Im Zuge der Modernisierung des Stromnetzes und der Umstellung der Freileitungen auf Erdkabel, wurde vor einigen Jahren die Transformatorenstation in Laudert still gelegt. Auf Wunsch der Gemeinde wurde das Gebäude nicht abgerissen und das Grundstück verkauft, sondern als Grundstein eines durchdachten Nachnutzungskonzeptes, von innogy (vormals RWE), an die Kommune übereignet. Im Rahmen der Förderung eines Dorferneuerungskonzeptes, wurde die fast 60 Jahre alte Station zu einem Rutschen-Turm umfunktioniert. Ebenso erhielt die Anlage einen neuen Anstrich und integriert sich nun passend in das neue Gesamtprojekt „Abenteuerspielplatz inklusive Bolzplatz“. Vergangenes Wochenende wurde das neue Spielgelände in Laudert auf der „Mühlenwies“ offiziell eingeweiht.

Im inneren des Turms sind die acht Meter über insgesamt sieben Holzpodeste zu erklimmen, die im Abstand von einem Meter angebracht wurden. Gleich auf dem ersten Podest haben die Kinder die Möglichkeit, die erste der beiden Rutschen zu benutzen. Diese führt circa 4.80 Meter nach unten. Vom obersten Podest gelangen die Abenteuerlustigen auf die große Rutsche, die mit circa 12.60 Meter Länge, einschließlich Kurven, Rutschspaß garantiert. Umgebaut wurde die Station von vielen ehrenamtlichen Helfern sowie verschiedenen Firmen, das Ingenieurbüro Berres übernahm die Planung. Erst vor wenigen Tagen wurde sie fertig gestellt und konnte nun, zusammen mit dem neuen Bolzplatz, eingeweiht werden. Ruth Obermann-Vogel, von der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel und Stephanie Hubald, qualifizierte Spielplatzprüferin, begutachteten die Anlage nach Fertigstellung. Hubald berichtete: „Die Rutschen werden ein voller Erfolg und den Kindern mit Sicherheit viel Spaß machen.“

Der Turm diente dazu, den Strom, der über eine Freileitung mit einer Spannung von 20.000 Volt nach Laudert kam, in eine niedrigere Spannungsebene umzuwandeln. Von dort wurde er mit einer Spannung von 220 Volt beziehungsweise 380 Volt in die Haushalte verteilt. Mit der Umstellung der Stromversorgung auf Erdkabel und der Errichtung einer kompakten Trafostation benötigte innogy (vormals RWE) dieses Bauteil im Netz nicht mehr. So wurde die Station an die Ortsgemeinde übergeben, die sich dazu entschloss, daraus einen Rutschen Turm zu bauen. Die Realisierung des Projektes wurde von innogy finanziell unterstützt. Harald Frinken, Bereich Netzplanung (Verwaltung Grundstücke, Leitungsrechte, Bauleitplanung) beim innogy Verteilnetzbetreiber Westnetz, erzählt: „Wir freuen uns sehr, dass die alte Transformatorenstation erhalten bleibt und sie im Zuge einer Nachnutzungsidee eine neue Aufgabe erhält. Diese Station gehört schon so lange zu Laudert wie innogy und ihre Vorgänger. Die Kinder werden sicher viel Spaß daran haben.“