06
Juli
2018
|
10:00
Europe/Amsterdam

innogy-Tochter Westnetz setzt auf StreetScooter

  • Westnetz und StreetScooter beschließen Entwicklungspartnerschaft
  • Elektrofahrzeuge werden speziell auf die Bedarfe des Netzbetreibers angepasst
  • Bestandteil der Partnerschaft ist auch der Erwerb von 300 StreetScooter durch Westnetz

Deutschlands größter Energieverteilnetzbetreiber setzt zukünftig im großen Stil StreetScooter als Betriebsfahrzeuge für seine Netztechniker ein. Die Westnetz GmbH und StreetScooter haben heute eine langfristige Entwicklungspartnerschaft vereinbart. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam ein elektrisch angetriebenes Einsatzfahrzeug für den Energieversorger und Netzbetreiber entwickeln. Bestandteil der Partnerschaft ist auch der schrittweise Erwerb von insgesamt 300 StreetScootern durch Westnetz bis 2022.

Dem Großauftrag vorausgegangen war ein Pilotversuch, in dem die innogy-Tochter zehn StreetScooter im Echtbetrieb auf Belastbarkeit, Alltagstauglichkeit und Handling prüfte. „Damit die Energiewende gelingt, müssen wir nicht nur den Strom- und Wärmesektor auf erneuerbare Energien umstellen. Auch im Bereich Verkehr – immerhin drittgrößter Energieverbraucher in Deutschland – müssen wir stärker auf Ökostrom setzen. Deshalb treibt innogy den Ausbau der Elektromobilität voran. Einerseits durch den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur, andererseits auch durch die Umstellung des eigenen Fuhrparks“, erklärt Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur der innogy SE.

Die 300 StreetScooter werden im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft nach den speziellen Anforderungen des Netzbetreibers modifiziert und hergestellt. Hierzu zählen unter anderen eine Motorleistung von 70 Kilowatt und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Zusätzlich ist auch der Einsatz von Brennstoffzellen und Wasserstoff vorgesehen, um die Reichweite zu erhöhen und die Fahrzeuge so auf die Anforderungen des Netzbetriebs in ländlichen Regionen anzupassen. „Es ist Teil unseres Konzepts, dass wir die Fahrzeuge an die branchenspezifischen Bedürfnisse unserer Flottenkunden anpassen und dennoch zu einem bezahlbaren Preis anbieten können“, erklärt Achim Kampker, CEO des Post-Tochterunternehmens StreetScooter GmbH. „Die Entwicklungspartnerschaft mit Westnetz hat Vorbildcharakter.“ Als Innovationsführer im Bereich der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge arbeitet StreetScooter eng mit seinen Kunden zusammen, um mit ihnen effiziente und umweltschonende Mobilitätslösungen zu erarbeiten. Kampker: „Wir schauen uns die operativen Prozesse beim Kunden intensiv an und entwickeln dann gemeinsam einen StreetScooter als passgenaues Werkzeug für ihren Bedarf.“

Westnetz setzt den StreetScooter für die Instandhaltung und den weiteren Ausbau seines Verteilnetzes ein. Die Mitarbeiter sind dabei das ganze Jahr rund um die Uhr im Einsatz. „Im mobilen Betrieb ist das Fahrzeug Werkstatt, Lager und Büro in einem“, sagt Jürgen Grönner, Geschäftsführer bei Westnetz. „StreetScooter kann diese Anforderungen voll und ganz erfüllen.“ Die neuen E-Nutzfahrzeuge fahren zurzeit in Essen und den Regionalzentren Osnabrück, Recklinghausen, Siegen, Wesel, Saffig, Idar-Oberstein und Düren. „Westnetz wird durch die Partnerschaft mit StreetScooter Vorreiter in Sachen Elektromobilität unter den deutschen Netzbetreibern.“

Einsatz in vielen Branchen

Seit dem Verkaufsstart des StreetScooters im Sommer 2017 haben sich viele Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für das Elektro-Nutzfahrzeug entschieden. Verkehrsbetriebe setzen ihn als Wartungs- und Reinigungsfahrzeug ein, Kommunen auf dem Bauhof oder im Grünflächenamt. Milk & More in Großbritannien liefert seine frischen Milchprodukte per StreetScooter mit Kühlkofferaufbau aus. Handwerksbetriebe nutzen den kundenindividuellen E-Transporter, genauso Catering-Unternehmen oder Energieversorger.