14
Mai
2019
|
13:40
Europe/Amsterdam

Kommunale Vertreter besichtigen Batteriespeicher

26 Bürgermeister aus dem Gebiet des ehemaligen Landkreises St. Goar schauten sich den Batteriespeicher in Gödenroth an.

  • Designetz entwickelt Blaupause für die Energiewende

Die insgesamt 26 Bürgermeister aus dem Gebiet des ehemaligen Landkreises St. Goar staunten nicht schlecht über den leuchtend grünen Batteriespeicher, den sie im Zuge einer Informationsveranstaltung in Gödenroth besichtigten. „Wie viele Batteriemodule sind hier verbaut?“, „Wie funktioniert die Steuerung des Systems?“ oder „Wie viel Strom können die Batterien speichern?“ - waren nur einige Fragen, die Stefan Ameling, stellvertretender Demo-Leiter und Teilprojektleiter, während der Führung beantwortete.

Im Zuge einer Informationsfahrt besuchte die Gruppe den Batteriespeicher in Gödenroth. Ausgerüstet mit einem Helm und festem Schuhwerk ging es auch gleich los. Vom Mess- und Analyseraum, einer Übergabestation, über den Umrichter, an den wohl interessantesten Container von allen, den Batterie-Container. „Hier sind insgesamt 592 Batteriemodule mit jeweils 22 Batteriezellen verbaut. Ein Batteriemodul entspricht circa 1.500 Handy Akkus. Die Gesamtkapazität des Speichers von 4.000 Kilowattstunden ist ausreichend, um zum Beispiel 400 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen“, erzählt Ameling.

Im Projekt Designetz entsteht derzeit die Blaupause für die Energiewende. Dazu werden Technologien erprobt, die erneuerbare Energien optimal in das Energiesystem integrieren und gleichzeitig Netzausbau vermeiden. „Der Speicher verfügt über eine Leistung von 2,5 Megawatt und ist Bestandteil des Designetz-Teilprojektes Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis. Er soll Stromspitzen durch Zwischenspeicherung abfedern und eine verbesserte Nutzung von Erneuerbarer Energie ermöglichen“, führt Ameling weiter fort. Ziel des Teilprojektes Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kries ist ein mehrstufig aufgebautes Energiemanagementsystem zur optimierten Nutzung von erneuerbarem Überschussstrom. Des Weiteren soll dadurch die erneuerbare Energie besser in das Verteilnetz integriert werden.

Der nächste wichtige Schritt im Projekt Designetz sind die Vernetzung der Einzeltechnologien und der Aufbau des System-Cockpits. Durch das System-Cockpit werden die Herausforderungen und die zukünftigen Belastungssituationen im Jahr 2035 für die Modellregion realitätsnah simuliert. Dabei verbindet das System-Cockpit die Live-Daten der Anlagen mit der simulierten Energiewelt 2035.

Designetz erstreckt sich über die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Hier leben nicht nur rund 23 Millionen Menschen; die Länder bilden „im Kleinen“ auch alle wesentlichen energiewirtschaftlichen Herausforderungen ab, die es im Rahmen der Energiewende vorzudenken gilt: Von der Versorgung stark industrialisierter und dicht besiedelter Bereiche im Ruhrgebiet, über ländliche Regionen mit heute schon hoher Erneuerbaren-Einspeisung wie die Eifel bis hin zum Saarland, wo sich Energiebedarf und -erzeugung regional gut ausgleichen lassen. Es ist damit das umfassendste Energiewendeprojekt überhaupt.

Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf 66 Millionen Euro, 30 Mio. Euro Fördergelder steuert das BMWi im Rahmen seines Förderprogramms SINTEG bei. Im Zentrum der insgesamt fünf SINTEG-Förderprojekte stehen die intelligente Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte.

Weitere Informationen unter http://www.designetz.de/.