21
Februar
2019
|
12:30
Europe/Amsterdam

Neue Umspannanlage in Nordwalde in Betrieb gegangen

Zur Inbetriebnahme trafen sich an den Transformatoren der neuen Umspannanlage (v. l.): Monika Schürmann und Maria Kemker, innogy, Westnetz-Regionalzentrumsleiter Thomas Wiedemann, Martin Strotbaum und Matthias Forsmann, Westnetz, Bürgermeisterin Sonja Schemmann, Marius Stiller, Westnetz, Andre Göcke und Christian Lohmann, Gemeinde Nordwalde, sowie Hanna Witeczek und Hanna Schulze Ising, Westnetz.

  • Modernste Technik für zukunftsfähige Stromversorgung

  • Rund 2,3 Millionen Euro Investition

  • Interessierte können einen Blick hinter die Kulissen der Stromversorgung werfen

Die Gemeinde Nordwalde verfügt ab sofort über eine hochmoderne und ausbaufähige Umspannanlage, um die Bürger mit elektrischer Energie zu versorgen. Heute nahmen Vertreter des Energieversorgers und der Gemeinde Nordwalde die neue Umspannanlage im Industrie- und Gewerbepark Nordwalde-Nord offiziell in Betrieb. Die Westnetz GmbH, eine hundertprozentige Tochter der innogy SE, setzte das Projekt in zwölf Monaten Bauzeit vollumfänglich um. Rund 2,3 Millionen Euro investierte innogy hier in die Modernisierung des Netzes. Mit dieser Maßnahme ist das Nordwalder Stromnetz zukunftsfähig ausgelegt. Die Neubaumaßnahme führt zu einer Erhöhung der Versorgungsqualität und sichert ausreichende Kapazitäten auch für zukünftige Anschlüsse dezentraler Erzeugungsanlagen.

Die Gemeinde Nordwalde wurde bisher von der Umspannanlage am Sieverts Kamp mit elektrischer Energie versorgt. Die dortige Anlage von 1968 war räumlich und technisch an ihre Grenzen gekommen. So hatte innogy sich für den Neubau im Industriegebiet an den Bahngleisen entschieden.

Die Anbindung der neuen Anlage an das übergeordnete Stromnetz erfolgte mit zwei 30.000 Volt-Kabelsystemen. Auf dem 4000 Quadratmeter großen Grundstück befinden sich moderne Schaltanlagen und zwei Transformatoren, die für die Umwandlung zwischen den beiden Spannungsebenen 30.000 und 10.000 Volt zuständig sind. Jeder von ihnen bringt rund 45 Tonnen auf die Waage.

Der Leiter des Westnetz-Regionalzentrums Münster, Thomas Wiedemann, erläutert: „Für jede der beiden Spannungsebenen benötigt man je eine Schaltanlage. Beide entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Die 30.000 Volt-Schaltanlage ist durch ihre Gasisolierung besonders platzsparend. Durch den Anschluss an unsere Netzleitstelle in Arnsberg ist eine 24-Stunden-Überwachung und Fernsteuerung und damit höchste Betriebsverfügbarkeit gewährleistet. Auch für die Kollegen vor Ort bedeuten diese modernen Schalteinrichtungen einen Komfortgewinn im Netzbetrieb“

Bürgermeisterin Sonja Schemmann sagt: „Mit dieser Investition verbessert innogy nachhaltig die Stromversorgung in Nordwalde. Eine zuverlässige und ausbaufähige Stromversorgung ist unverzichtbar für jede Kommune. Dieser neue Standort im Gewerbegebiet ist perfekt für die neue Umspannanlage.“

Monika Schürmann, Kommunalmanagerin der innogy SE, erklärt: „Die neue Anlage ermöglicht mehr Einspeisung von regenerativen Energien in das Nordwalder Stromnetz. Hier steigerte sich in den letzten Jahren die Einspeisung regenerativ erzeugter Energie um über 27 Prozent. Waren es im Jahr 2009 noch rund 150 Anlagen mit 14.000 Kilowatt Leistung so waren es 2017 schon etwa 450 Anlagen, die eine gesamte Leistung von 22.700 Kilowatt haben. 33,5 Millionen Kilowattstunden wurden 2017 in Nordwalde ins Stromnetz eingespeist. Damit kann man rund 9500 durchschnittliche Haushalte ein Jahr lang versorgen.“

Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Nordwalde sind eingeladen, am Mittwoch, den 27. Februar um 16 Uhr die Umspannanlage zu besichtigen. Die Führung wird etwa eine Stunde dauern. Anmeldungen nimmt Westnetz unter 0251-711-2510 entgegen. Das Mindestalter für Teilnehmer ist 16 Jahre. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Hintergrund: Eine Umspannanlage ist Teil des Stromnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Denn die elektrische Energie wird auf ihrem Weg von der Erzeugung zum Endverbraucher auf mehreren Spannungsebenen transportiert, um eine möglichst verlustarme Übertragung zu erreichen. Die neue Umspannanalage in Nordwalde transformiert die elektrische Energie von 30.000 auf 10.000 Volt. Für den einzelnen Verbraucher wird diese Spannung dann in Ortsnetzstationen auf 400 Volt umgespannt. Netzbetreiber sind gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) zudem verpflichtet, die von dezentralen EEG-Eigenerzeugungsanlagen produzierte Energie jederzeit in die Versorgungsnetze aufzunehmen. Dies führt an belastungsschwachen Tagen (z.B. an Wochenenden) dazu, dass sich die Energieflussrichtung umkehrt und die von großen Windparks erzeugte Energie insbesondere über die 110.000 Volt-Ebene in andere Regionen (z. B. ins Ruhrgebiet) transportiert wird.