05
April
2017
|
12:53
Europe/Amsterdam

Neues BHKW für Fernheizwerk Ibbenbüren

  • Das Herzstück, ein 6,5 Tonnen-Aggregat, schwebt am Kran ein
  • Rund 7.500 Tonnen CO2 werden pro Jahr in der Gesamtanlage vermieden

„Das klappt hervorragend“. Ein kurzer Kommentar von Holger Schürkamp, bei innogy Betriebsleiter für die Region Nordwest. Er beobachtet gespannt, wie auf dem Gelände des Fernheizwerkes Ibbenbüren das rund 6,5 Tonnen schwere Aggregat des neuen Blockheizkraftwerkes (BHKW) am Haken eines Krans von einem Schwertransporter abgeladen wird.

Das neue, hocheffiziente Aggregat hat eine elektrische Leistung von 800 Kilowatt und eine thermische Leistung von 855 Kilowatt. Es ersetzt eines der beiden bereits seit 2010 vorhandenen BHKWs, das aufgrund eines technisches Defekts ausgetauscht werden musste. „Wir schonen mit dem neuen BHKW durch eine deutliche CO2-Einsparung von insgesamt rund 7.500 Tonnen im Jahr nicht nur die Umwelt, sondern steigern auch weiter die Effizienz der Gesamtanlage“, unterstreicht Holger Schürkamp.

Die Gesamtanlage wurde kontinuierlich modernisiert und stetig den Anforderungen des Ibbenbürener Wärmebedarfs angepasst. Bereits im Jahr 2010 wurden drei der vier Steinkohlekessel demontiert und durch zwei moderne Erdgaskessel ersetzt, die beide insgesamt ein Leistung von knapp zehn Megawatt haben. Im Jahr 2013 kam noch ein weiterer Kessel hinzu mit einer Leistung von knapp acht Megawatt. Das mit Erdgas betriebene neue Blockheizkraftwerk und ein mit Biomethan befeuertes BHKW (600 kW Strom, 654 kW Wärme) liefern ebenfalls Wärme für das Fernwärmenetz in Ibbenbüren. Zur Anlage gehören außerdem fünf rund 20 Meter hohe Schornsteine, effiziente Filtertechnik sowie eine 10kV-Trafostation. Eine ausgeklügelte Steuerungs- und Regeltechnik im Fernheizwerk sorgt dafür, dass über sechs hocheffiziente Netzpumpen die Wärme sicher beim Kunden ankommt.

Das Fernheizwerk Ibbenbüren versorgt über ein fast zwölf Kilometer langes Leitungsnetz mehr als 200 Kunden umweltbewusst mit Fernwärme, darunter private Haushalte, öffentliche Gebäude und das örtliche Klinikum – ihnen allen verkauft innogy pro Jahr zwischen 30.000 und 32.000 Megawattstunden Wärme. Diese Wärme wird zu 30 % in Kraft-Wärme-Kopplung und damit besonders ressourcenschonend und effizient erzeugt. Der Anteil reiner Biowärme in Ibbenbüren beträgt 13 %.