07
März
2018
|
14:15
Europe/Amsterdam

Neues Internetzeitalter beginnt

Symbolischer erster Spatenstich für den Breitbandausbau im mittleren Emsland in Twist (v. l.): Kreistagsabgeordneter Rolf Hopster, Thomas Jablonski und Johannes Geers, Kommunalbetreuer innogy, Markus Droste, innogy Vertrieb, Carsten Wedy, Projektleitung Breitbandprojekt Emsland der Westnetz, Sandra Sonnack, innogy TelNet, Markus Honnigfort, Bürgermeister Stadt Haren, Ernst Schmitz, Bürgermeister Gemeinde Twist, Dagmar Hallfarth, Leiterin Regionalzentrum Ems-Vechte Westnetz, Landrat Reinhard Winter, Ludger Brüffer, stellvertretender Leiter Region Nord innogy, und Helmut Knurbein, Bürgermeister Stadt Meppen.

  • innogy und Landkreis Emsland vollziehen ersten Spatenstich für Breitbandausbau „Mitte“

Das neue Internetzeitalter beginnt im mittleren Kreisgebiet des Landkreises Emsland jetzt: Am Mittwoch, 7. März, gaben Landrat Reinhard Winter, Staatssekretär Stefan Muhle vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Stefan Molkentin, Niederlassungsleiter Nord der atene KOM, Ludger Flohre, stellvertretender Leiter Region Nord bei der innogy SE, sowie stellvertretend für alle Bürgermeister des Ausbaugebiets Mitte, Bürgermeister Ernst Schmitz (Gemeinde Twist) mit dem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss für den Breitbandausbau im mittleren Kreisgebiet.

Durch den Einsatz moderner Technologien sollen in bislang unterversorgten Regionen, so genannten „weißen Flecken“, nach Beendigung der Bauarbeiten Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde technisch möglich sein. „Ein nicht zeitgemäßer Internetanschluss ist heute ein K.O.-Kriterium, wenn es um die Ansiedlung eines Unternehmens oder den Kauf einer Privatimmobilie geht. Durch das neue Netz werden wir einen Standortvorteil schaffen, der Familien, Selbstständigen und Unternehmen zugutekommt“, freute sich Landrat Winter. Er richtete seinen Dank an den Bund und das Land Niedersachsen, das den Ausbau kreisweit mit 29,53 Mio. Euro (Bund) und rund 2 Mio. Euro (Land) unterstützt. Die restlichen 27,53 Mio. Euro bringen der Landkreis Emsland und seine 19 Kommunen auf.

Für das mittlere Kreisgebiet stellt der Bund etwa 9,6 Mio. Euro und das Land über 631.000 Euro für den Ausbau bereit. Landkreis und Kommunen beteiligen sich mit rund 17,26 Mio. Euro an der Investitionssumme von insgesamt rund 28,95 Mio. Euro.

„Der Breitbandausbau ist die richtige Weichenstellung und Prioritätensetzung“, hob Staatssekretär Muhle hervor. Er machte zudem deutlich, dass Breitband für die ländlichen Kommunen ein zusätzliches Thema sei, mit dem sie sich auseinandersetzen müssten. „Städte müssen sich darüber keine Gedanken machen“, sagte er und sicherte zu, an der künftigen Förderstruktur zu arbeiten und sie zu überdenken. Glasfaser gehöre als wichtige Infrastrukturvoraussetzung in jedes Haus. „Wir werden die Notwendigkeit haben, weiterzumachen und werden ihn auch weiterhin begleiten“, kündigte er an. Mit dem jetzt begonnenen Ausbau sei der Landkreis Emsland in Niedersachsen in der Spitzengruppe dabei, betonte er abschließend.

Auch Molkentin betonte: „Breitband ist ein harter Standortfaktor – der Ausbau der Gigabit-Netze wird die Basis für den Wohlstand und die volkswirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen sein. Die drei erfolgreichen Förderanträge des Landkreises Emsland stehen symbolisch dafür ein, dass insbesondere der ländliche Raum und hier explizit der Landkreis Emsland sich zukunftsorientiert für die Bedürfnisse der Bürger und Unternehmen aufstellt“.

Der Landkreis Emsland hat gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des mittleren Emslands die innogy SE mit dem Bau und Betrieb eines umfangreichen Breitbandnetzes beauftragt. „Der Breitbandausbau im Landkreis Emsland ist ein wichtiges Projekt für uns und für die Region. Nachdem Bund und Land die Förderbescheide bewilligt haben, beginnen wir jetzt mit dem Ausbau“, sagte Flohre. Der Bau soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.

innogy wird in Mitte und Süd in insgesamt zwölf Städten und Gemeinden im Emsland das Breitbandnetz von Westnetz ausbauen und betreiben lassen. Rund 9000 Haushalte sowie rund 400 Unternehmen werden so an das schnelle Internet angeschlossen. Der Ausbau wird in der technisch modernsten Variante realisiert: ein Glasfasernetz mit direkter Glasfaseranbindung in das Gebäude. Die Glasfaserkabel werden direkt bis ins Haus gelegt. Man spricht auch von „Fiber to the Building“, kurz FTTB, da die komplette Anbindung mit Lichtwellenleiter erfolgt.

Rund 1400 Kilometer neue Glasfaser-Verbindungen werden in den kommenden Monaten in Mitte und Süd in die Erde gebracht. „Das entspricht einer Strecke von Meppen nach Florenz“, sagte Flohre. Davon werden allein im mittleren Kreisgebiet rund 700 km an neuen Glasfasertrassen verlegt.

Insgesamt können in den Städten Meppen, Lingen, Haselünne und Haren sowie in den Gemeinden Twist und Geeste rund 5.000 Häuser an das schnelle Internet angeschlossen werden. Besonderheit bei diesem Projekt: Der technische Anschluss an das neue Breitbandnetz ist für die Hausbesitzer kostenlos – sie müssen nur, bevor die Leitungslegung in ihrer Straße erfolgt, ihr grundsätzliches Einverständnis für einen Hausanschluss erklären. Die Anwohner haben dann noch kein Produkt zur Nutzung des Breitbandanschlusses gekauft. Erst damit ist die schnelle Internet-Verbindung nutzbar und erst nach Vertragsbeginn des Produktes entstehen Kosten.

„Mit diesem geförderten Projekt gelingt es, die technischen Voraussetzungen für Internet bester Güte in Ortsteile zu bringen, in denen die Anwohner sich bisher mit niedrigen Internet-Geschwindigkeiten zufrieden geben mussten“, sagte Winter. Allerdings: Das Angebot kann nicht für alle Einwohner gelten. Die Adressen der „unterversorgten“ Häuser mussten bereits vor der Beantragung der Fördergelder festgelegt werden. Eine Liste mit allen Adressen liegt in den Rathäusern aus. Zudem sind die konkret betroffenen Adressen vom Landkreis Emsland angeschrieben worden. Nur bei diesen Adressen ist ein kostenfreier Anschluss möglich. „Weitere Anschlüsse können wir innerhalb dieser geförderten Baumaßnahme nicht durchführen. Aber direkt anschließend geht es weiter. Im kommenden Jahr können weitere Anschlüsse an das jetzt installierte Glasfasernetz durchgeführt werden – aber leider nicht mehr ganz kostenfrei“, ergänzte Ludger Flohre.

Passend dazu gibt es für die Anwohner mit „innogy Highspeed“ auch ein attraktives Telefonie- und Internetprodukt. Dafür wurden verschiedene Pakete geschnürt. Für alle Pakete gilt eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten. innogy Strom- und Gaskunden profitieren von einem Preisnachlass. Ein Wechsel auf das schnelle Netz ist den Bürgern allerdings erst nach der Inbetriebnahme des Netzes und nach Ablauf des jeweiligen Vertrages beim alten Anbieter möglich. innogy rät daher allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, ihren bestehenden Internetvertrag nicht selbst zu kündigen, da sonst die Mitnahme der Rufnummer zum neuen Anbieter nicht möglich ist. Gerne übernimmt innogy die Abwicklung des Wechselprozesses auf Wunsch. Interessierte erhalten unter der Rufnummer 05902/5021204 (Mo – Fr, 9 bis 16 Uhr) einen Überblick über die Angebote oder senden eine Mail an glasfaserausbau-nord@innogy.com.

In den kommenden Wochen sind außerdem Fachleute eines von innogy beauftragten Unternehmens in der Region unterwegs und informieren Bürgerinnen und Bürger direkt zuhause über den Ausbau und die verfügbaren Produkte zum schnellen Internet. Die Berater können sich in jedem Fall ausweisen.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von innogy vor Ort in Meppen helfen gerne weiter: innogy vor Ort Meppen, Nicolaus-Augustin-Straße 3, 49716 Meppen, Mo/Di/Do von 9-13 Uhr und 14-18 Uhr.

Der Landkreis Emsland hat mit der innogy SE für das Ausbaugebiet Mitte und Süd sowie der Deutschen Telekom für den Norden eine Vereinbarung geschlossen, die den Bau und Betrieb eines umfangreichen Breitbandnetzes vorsieht. Im mittleren Kreisgebiet beginnt der Ausbau ebenfalls jetzt im März; im Nordkreis sind die ersten Spatenstiche für April geplant.