Morbach,
16
August
2022
|
13:24
Europe/Amsterdam

Projekt gegen Ärztemangel

Landkreis Bernkastel-Wittlich will den Nachwuchs aufs Land locken

  • Kostenlose Unterkunft für angehende Ärzte und Betreuung
  • Westenergie stellt unentgeltlich Elektroauto und E-Bikes bereit

Auf dem Land sind Ärzte leider oft Mangelware. Ob Hausarzt, Zahnarzt oder Facharzt, viele Bewohner ländlicher Kommunen fahren oft weit und warten dann lange auf einen Arzttermin. Dieser Zustand kann sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, wenn mehr Haus- und Fachärzte in Ruhestand gehen, als junge Ärzte nachkommen.

Deswegen legt der Landkreis Bernkastel-Wittlich jetzt ein bereits im letzten Jahr durchgeführtes innovatives Projekt erneut auf, um dem Landarztmangel entgegenzuwirken. Im Rahmen einer Maßnahme wohnen drei angehende Ärzte während ihres vorgeschriebenen Praktikums gemeinsam einen Monat in Morbach und werden jeweils von einem niedergelassenen Mediziner in der Region betreut. Der Landkreis trägt dabei die Kosten für die Unterkunft der beiden Medizinstudenten und der -studentin.

Damit die angehenden Mediziner zudem mobil zwischen ihrer Unterkunft und Arbeitsstätte sind und die Region auch in ihrer Freizeit erkunden können, stellt Westenergie für die Studenten der Medizin für die Praktikumsdauer ein kostenloses Elektroauto und drei E-Bikes zur Verfügung. Landrat Gregor Eibes und Vertreter von Westenergie besuchten die Nachwuchsmediziner, um sich ein Bild über das Projekt zu verschaffen.

„Wie viele andere ländliche Regionen auch müssen wir inzwischen aktiv dafür sorgen, dass sich die medizinische Versorgung vor Ort nicht weiter ausdünnt. Denn die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist auch für unseren Landkreis eine große Herausforderung. Aus diesem Grund verfolgen wir vielfältige Initiativen, um dem zu erwartenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten zu begegnen“, erklärte Landrat Eibes. „In der Regel leisten die Medizinstudierenden das vorgeschriebene Praktikum aus Kostengründen gerne entweder heimatnah oder am Studienort ab, um sich z.B. auch weitere Kosten für Unterkunft und Mobilität zu sparen. Hier setzen wir als Landkreis an und wollen die Studierenden durch unser Projekt in den ländlichen Raum locken und Ihnen dabei auch unsere schöne Moselregion näher bringen.“

Marco Felten, Kommunalmanager bei Westenergie in der Region Trier, ergänzte: „Als Partner der Kommunen unterstützen wir den Landkreis nicht nur bei wichtigen Infrastrukturthemen wie bei der Stromversorgung, der Straßenbeleuchtung und dem Ausbau von schnellem Internet. Auch bei zentralen Initiativen wie hier zur Bekämpfung des Arztkräftemangels leisten wir im Rahmen der Möglichkeiten von Westenergie gerne einen Beitrag.“