Essen,
05
Oktober
2021
|
15:40
Europe/Amsterdam

Stadt Essen und Westenergie gründen gemeinsame Netzgesellschaft

  • Partner verantworten Stromversorgung ab 01.01.2022 gleichberechtigt
  • Verteilnetzbetreiber Westnetz bleibt zuständig für Betrieb, Instandhaltung und Ausbau des Stromnetzes in Essen

Die Stadt Essen und die Westenergie AG gründen eine gemeinsame Netzgesellschaft Essen. Gesellschafter werden die jeweiligen Tochterunternehmen Essener Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (EVV) sowie Verteilnetzbetreiber Westnetz GmbH. Zuletzt stimmten der Aufsichtsrat von Westenergie und am 22. September der Rat der Stadt Essen dem Vorhaben zu. Das neue Unternehmen ist ab dem 1. Januar 2022 für den Betrieb des Stromnetzes in Essen verantwortlich. Beide Partner sind gleichberechtigt und halten jeweils 50 Prozent der Anteile an der Netzgesellschaft. Westnetz bleibt dabei weiterhin für Betrieb, Instandhaltung und Ausbau des Stromnetzes in Essen zuständig. Die Geschäftsführung der Netzgesellschaft Essen übernimmt je ein Vertreter von Westnetz und der Stadt Essen.

„Die gemeinsame Gesellschaft sichert nicht nur das Eigentum des gesamten Stromnetzes im Bereich Mittel- und Niederspannung im Essener Stadtgebiet. Sie ermöglicht es auch, die Zukunft der Stromversorgung in Essen gemeinsam zu gestalten“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Dazu gehört auch, Maßnahmen zur Förderung von Klimaschutz, Energieeffizienz und zur Verbesserung der Infrastruktur durchzuführen. Mit der Westnetz haben wir einen langjährigen und guten Partner an der Seite.“

„Essen und Westenergie verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft. Essen ist unsere Heimat. Wir sind als großer Arbeitgeber ein Teil dieser Stadt. Wir versorgen die Menschen hier seit vielen Jahren sicher und zuverlässig mit Strom. Darüber hinaus engagieren wir uns stark in den Bereichen Bildung, Soziales, Sport und Kultur. Mit der Gründung der Netzgesellschaft Essen erfüllen wir den Wunsch der Stadt, künftig bei Fragen der Stromversorgung gleichberechtigt mitentscheiden zu können. Klimaschutz, Digitalisierung und Elektromobilität sind unsere zentralen Aufgaben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam Mehrwerte für die Menschen in Essen zu schaffen und ihren Lebensalltag weiter zu verbessern“, betont Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie.

Westnetz war bislang alleinverantwortlich für den Netzbetrieb in der Stadt. Das Unternehmen bringt nun das Essener Stromnetz mit seinen Umspannanlagen, Ortsnetzstationen und Kabelstrecken in die Netzgesellschaft ein. Von dieser erhält die Stadt Essen jährlich eine Ausschüttung. Die Stromkonzession verbleibt bei Westenergie, die dafür – wie bisher – eine jährliche Konzessionsabgabe an die Stadt zahlt.

Der erste Konzessionsvertrag zwischen der Stadt Essen und der damaligen Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG datiert auf den 30. April 1938. Seitdem waren die Vorgängerunternehmen der Westenergie AG für die Stromversorgung der Stadt Essen verantwortlich. Für die Energiewende setzt Westenergie auf die Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur und fördert u. a. den Ausbau der Elektromobilität: Inzwischen betreibt Westenergie 179 Ladepunkte in der Stadt. Zum gesellschaftlichen Engagement des Energieunternehmens gehören beispielsweise das Sponsoring des TUSEM Essen und des Essen Light Festivals sowie die Förderung der kürzlich eröffneten Junior Uni in Altenessen. Westenergie beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadt.

Zum Hintergrund: Eine sichere und dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Energieversorgung gehört zu den grundlegenden Interessen einer Stadt oder Kommune. Um dies zu erfüllen, erteilt sie dem Verteilnetzbetreiber das Recht, öffentliche Straßen zur Verlegung von Versorgungsleitungen in Anspruch zu nehmen (Wegerecht). Der Verteilnetzbetreiber verpflichtet sich im Gegenzug, eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten und die vertraglich festgelegte Konzessionsabgabe an die Stadt oder Kommune zu zahlen.