02
Oktober
2018
|
14:52
Europe/Amsterdam

Vernetztes Gebäude versorgt sich selbst

Dr. Michael Dannebom, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Unna, Dr. Martin Wiggermann, stellvertretender Landrat, Ulrike Drossel, Bürgermeisterin von Holzwickede, Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer Viessmann Deutschland GmbH, Dr. Joachim Schneider, Bereichsvorstand Technology and Operations bei innogy SE, und Metin Duman, Geschäftsführer der Gatter3-Gruppe, stellten die Technik heute in Holzwickede vor.

  • Gatter3-Gruppe und innogy SE stellen integrierte Systemlösung vor

  • Intelligente Steuerung regelt Photovoltaikanlage, Brennstoffzellen, Straßenbeleuchtung, Wärmepumpe, Batteriespeicher und Ladesäulen

Photovoltaikanlagen auf dem Dach, Batteriespeicher im Keller, E-Ladesäulen vor der Tür: Immer mehr energiebewusste Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit und grünen Strom. Wer Strom und Wärme erzeugt, kann sie auch direkt am Standort verbrauchen, vermeidet umfangreichen Netzausbau und fördert den Ausbau von Erneuerbaren Energien. Entscheidend dabei ist eine intelligente Steuerung, die die verschiedenen Komponenten miteinander verknüpft. Wie das aussehen kann, zeigt die Gatter3-Gruppe in Holzwickede. In nur wenigen Wochen Bauzeit ist in dem neuen Hauptsitz des Unternehmens eine von der innogy SE entwickelte integrierte Systemlösung entstanden. Diese stellten Ulrike Drossel, Bürgermeisterin von Holzwickede, Martin Wiggermann, stellvertretender Landrat, Metin Duman, Geschäftsführer der Gatter3-Gruppe, und Dr. Joachim Schneider, Bereichsvorstand Technology and Operations bei innogy SE, heute vor.

Ulrike Drossel freute sich über die neue Technologie in Holzwickede und sagte: „Es macht mich stolz zu sehen, dass sich ein Unternehmen aus Holzwickede dazu entschieden hat, eine so innovative und nachhaltige Energietechnik an seinem Standort einzusetzen. Gatter3 Technik und innogy präsentieren hier ein exzellentes Beispiel für die fortschreitende Energiewende in Holzwickede.“

Martin Wiggermann sagte: „Das Projekt „Smart Energy“ beschreitet neue Wege und zeigt in einzigartiger Weise auf, wie mittelständische Unternehmen die Energiewende in die Region bringen können. Ich wünsche mir Strahlkraft für den Kreis Unna und das viele weitere Unternehmen eine solche Vorreiterrolle übernehmen.“

„Ressourcenschonende, nachhaltige Energie, die optimal genutzt wird, ist keine Zukunftsvision mehr. Wir erzielen an unserem Standort in Holzwickede bereits heute einen Autarkiegrad von bis zu 100 Prozent und verzeichnen eine Energieeinsparung von bis zu 100.000 KWh im Jahr“, sagte Metin Duman.

Dr. Joachim Schneider erklärte die Technik der integrierten Systemlösung in Holzwickede: „In dem Gebäude von Gatter3 haben wir eine Vielzahl moderner Komponenten eingesetzt. Das Besondere daran: innogy hat alle Technologien mithilfe einer intelligenten Regelungs- und Steuereinheit vernetzt. Dabei ist das Gesamtkonzept in enger Zusammenarbeit mit Gatter3 entstanden. Als Partner auf Augenhöhe haben wir in kürzester Zeit eine innovative und umfassende Lösung geschaffen.“

Mit der neuen Technologie ist Gatter3 in der Lage, in einem eigenen Stromnetz die selbsterzeugte Energie effizient, flexibel und kostensparend am Betriebsstandort Holzwickede zu nutzen. Eine zentrale Regelungs- und Steuereinheit verbindet alle Technologien innerhalb des Stromnetzes. Die intelligente Vernetzung erlaubt es nicht nur, die Energie an Ort und Stelle optimal zu verbrauchen. Sie kann ebenfalls auf Engpässe im Netz oder in einzelnen Leitungen reagieren und regulierend eingreifen.

Die Gatter3-Gruppe verfügt nun über ein breites Spektrum an effizienten Technologien. Dazu gehören:

  • Eine Photovoltaikanlage mit 40 KWp Leistung auf dem Dach des Betriebsgebäudes erzeugt Strom aus Sonnenlicht. Solarkollektoren fangen die Energie ein und wandeln sie in Strom um.

  • Den Batteriespeicher nutzt Gatter3, um überschüssig produzierte Energie zwischen zu speichern. Sie kann somit flexibel und zeitlich unbegrenzt eingesetzt werden, zum Beispiel als Stromquelle für E-Ladestationen oder Smart Poles.

  • Sechs Brennstoffzellen verwendet Gatter3, um Strom und Wärme zu erzeugen. Möglich macht das eine elektrochemische Reaktion innerhalb der Brennstoffzelle: Dazu sind Sauerstoff und aus emissionsarmen Erdgas gewonnener Wasserstoff nötig.

  • Wie die Brennstoffzellen nutzt Gatter3 eine Wärmepumpe, um Wärme zu erzeugen. Das Funktionsprinzip ist einfach: Energie, die sich in der Erde, im Grundwasser und in der Luft befindet, wird über das Prinzip der Aufnahme, Verdichtung, Abgabe und Entspannung umgewandelt.

  • Ob beim Auto oder Fahrrad: Gatter3 setzt auf Elektromobilität. Deshalb hat das Unternehmen eine E-Bike-Ladestation sowie vier Ladesäulen aufgestellt, die unter anderem mit selbstproduziertem Strom betrieben werden.

  • Smart Poles sind intelligente Straßenleuchten mit verschiedenen Funktionen. Sie spenden Gatter3-Mitarbeitern in den Abendstunden nicht nur Licht, sondern laden auch deren E-Autos oder E-Bikes. Gleichzeitig lesen sie Wetterdaten aus.

  • innogy hat alle Technologien mithilfe einer zentralen Regelungs- und Steuereinheit vernetzt. Über ein integriertes Softwaresystem werden die verschiedenen Geräte intelligent gesteuert. So kann Gatter3 die Energie im eigenen Stromnetz optimal nutzen.