13
Februar
2018
|
10:26
Europe/Amsterdam

Wachsende E-Mobilität: Software von innogy ermöglicht zielgerichteten Netzausbau

Präsentierten die Kooperation auf der Messe E-world in Essen: Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur innogy SE, und Ulrich Köllmann, Geschäftsführer ELE.

  • Ladebedarf für Elektrofahrzeuge stellt hohe Anforderungen an die Verteilnetze

  • Für den notwendigen Netzausbau bietet innogy erstmals eine fundierte Datengrundlage

  • ELE GmbH als erster Referenzkunde gewonnen.

Die E-Mobilität ist im Kommen. Uneins sind die Prognosen allerdings häufig, wenn es um das konkrete „Wann“ oder „Wo“ geht. Vor allem die Verteilnetzbetreiber stellt das vor eine Herausforderung, müssen sie die Netze doch für den wachsenden Ladebedarf von E-Autos ertüchtigen. Eine Software von innogy ermöglicht nun erstmals fundierte Prognosen darüber, wo sich die Anzahl an Ladepunkten besonders stark entwickeln wird - und mit ihr die Notwendigkeit, die Netze regional entsprechend auszubauen.

„Mittelfristig stellt die wachsende Zahl an E-Autos eine enorme Herausforderung für die Stromnetze dar“, so Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur der innogy SE. „Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen die Netze intelligenter und auch kosteneffizient ausgebaut werden.“ Für einen zielgerichteten Netzausbau liefert die Softwarelösung von innogy nun eine deutlich verbesserte Datenbasis.

 

Bei der innogy-Tochter Westnetz, einem der größten deutschen Verteilnetzbetreiber, fließen die Prognosen des Tools bereits in die Ausbauplanung ein. Darüber hinaus konnte mit dem regionalen Versorger ELE (Emscher Lippe Energie GmbH), zuständig für die Städte Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck, nun ein erster Referenzkunde gewonnen werden. Ulrich Köllmann, Geschäftsführer der ELE: „Die Planung des Netzausbaus ist ein langfristiges Geschäft, bei dem eine möglichst gute Datenbasis ganz besonders wichtig ist. Durch sehr detaillierte lokale Prognosen bietet uns das Werkzeug von innogy gute Möglichkeiten, das Netz in unserer Region dort zu ertüchtigen, wo wir zusätzlichen Bedarf erkennen. So wird es möglich, zielgerichteter und kosteneffizienter in Leitungen, Trafo-Stationen oder die intelligente Kommunikation des Netzes zu investieren. Im Rahmen des Projektes mit innogy fließen die Ergebnisse des Tools daher ab sofort auch in unsere Netzplanung ein“, so der Geschäftsführer des regionalen Versorgers, an dem innogy zu rund 50 Prozent beteiligt ist.

Konkret verknüpft die Software von innogy die Daten eines der führenden deutschen Energieunternehmen mit soziodemografischen Daten wie Alter, Kaufkraft oder Technikaffinität, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhoben werden. Als Ergebnis entstehen regionale Prognosen darüber, wie sich die Anzahl an Ladepunkten für E-Mobile kurz- bis mittelfristig entwickeln wird. In Quadranten von 100 x 100 Metern verdeutlichen sich dann sogenannte Hotspots, in denen der Bedarf an zusätzlicher Netz-Infrastruktur, als Folge von mehr Ladepunkten, besonders groß sein wird.

innogy ist selbst Treiber der E-Mobilität und hat als größter Anbieter von Ladeinfrastruktur alleine in Deutschland bereits über 5300 vernetzte Ladepunkte für E-Autos errichtet. In der nun präsentierten Softwarelösung fließen die Erkenntnisse aus verschiedenen Geschäftsfeldern zusammen. Das Angebot wird ab sofort auch weiteren Netzbetreibern zur Verfügung gestellt - ein Beispiel dafür, wie das Unternehmen über das klassische Netzgeschäft hinaus weitere, digitale Geschäftsfelder erschließt.